Was genau ist eine E-Zigarette? Ohne das kleine, aber feine „E“, wäre sie eine reine Zigarette – eine normale und herkömmliche Tabakzigarette. Doch genau das ist sie eben nicht. Vielmehr handelt es sich bei der E-Zigarette, auf englisch “Vapes” genannt, um eine elektronische Ausführung der Tabakzigarette und somit um eine Alternative zu ihr, die sich unter der weltweiten Bevölkerung einer immer grösser werdenden Beliebtheit erfreut. Es steht ausser Frage, dass sich auf dem Markt der Vapes auch nikotinhaltige E-Liquids wiederfinden und es sich bei dieser elektrischen Zigarette somit nicht um eine rein nikotinfreie Alternative zu der herkömmlichen Tabakzigarette handelt. Genau das macht sie jedoch zu einer noch grösseren „Gefahr“ für die Tabakindustrie. Würde es sich bei einer Vape um eine reine nikotinfreie Alternative zu Tabakzigaretten handeln, wäre das eine Sache. Da E-Zigaretten jedoch auch mit nikotinhaltigem E-Liquid gedampft werden können, sieht die Tabakindustrie diese kleinen elektrischen Geräte durchaus als Bedrohung und Herausforderung. Was sagen die Fakten? Ist die Vape wirklich eine „Bedrohung“ für die Tabakindustrie? Um die Vapes wirklich als „Herausforderung“ oder gar als „Bedrohung“ für die Tabakindustrie bezeichnen zu können, ist es zunächst einmal wichtig, sich mit den Fakten auseinanderzusetzen und zu prüfen, inwiefern die Zahlen der Raucher tatsächlich gesunken und inwiefern die Zahlen der Vaper wirklich gestiegen sind.
Laut Angaben der WHO sind zwischen 2010 und 2023 die Zahlen der:
- Raucher um ca. 2,5 Millionen gesunken.
- Vaper um 3,4 Millionen gestiegen.
Dazu gesellen sich in Bezug auf die Tabakzigaretten folgende Aspekte:
- Steigende Steuern
- Rauchverbote
- Strengere gesetzliche Vorschriften
- Wachsendes Bewusstsein über die Schädlichkeit, die das Rauchen mit sich bringt
Basierend auf diesen Zahlen und Fakten, lässt sich also durchaus sagen, dass es sich bei den E-Zigaretten um eine Herausforderung für die Tabakindustrie handelt und dass der Tabakindustrie grosse Verluste drohen. Dazu gesellt sich der Umstand, dass Vapes nicht einfach parallel zu Zigaretten auf dem Markt zur Verfügung stehen. Im Gegenteil: Hersteller dieser Vapes bieten sie als gute und weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette, sowie als Hilfsmittel für Raucher, die mit dem Rauchen aufhören wollen, an. Sprich: auf dem Markt werben Hersteller aktiv für E-Zigaretten und feuern gegen die Tabakzigaretten.
Weitere Vorteile von Vapes
Neben den genannten Fakten und Zahlen gibt es weitere vorteilhafte Aspekte der Vape, die dafür sorgen, dass sie sich immer weiter verbreitet und folglich einer wachsenden Beliebtheit erfreut.
Zu diesen Aspekten gehören dabei unter anderem die Folgenden:
- Verschiedene Farben der E-Zigaretten ganz nach dem Motto „Das Auge dampft mit“.
- Unterschiedliche Einstellungen und damit zusammenhängende umfangreiche Personalisierungsmöglichkeiten.
- Viele diverse Modelle, sodass für jeden Geschmack das Passende dabei ist
- E-Liquids, die nicht nur in verschiedenen Geschmacksrichtungen auf dem Markt zur Verfügung stehen, sondern sich – mit etwas Wissen – selbst mischen und somit noch besser an den persönlichen Geschmack anpassen lassen.
All diese Aspekte tragen mit zu dem Umstand bei, dass es sich bei der elektronischen Alternative um eine nicht zu unterschätzende Herausforderung handelt, mit der sich die Tabakindustrie auseinandersetzen muss.
Wie geht die Tabakindustrie mit der Herausforderung durch Vapes um?
Natürlich dreht die Tabakindustrie nicht nur mit dem Däumchen und handelt schon gar nicht nach dem Motto „Abwarten und Tee trinken“. Denn bei der Vape handelt es sich nicht einfach nur um einen Trend, der in seiner Blütezeit steckt, sondern es handelt sich um eine wahre Herausforderung, die nicht einfach wieder verschwindet, sondern im Zweifelsfall immer weiter wachsen wird. Wenngleich es noch nicht so weit ist, dass E-Zigaretten die Tabakzigaretten ersetzen und somit den Platz der Tabakzigaretten einnehmen, vergrössert sich der Markt der E-Zigaretten doch immer schneller. Aus diesem Grund setzt die Tabakindustrie als Antwort auf die Herausforderung durch die Tabakzigaretten vor allem auf die Lobbyarbeit.
Mit welchen Mitteln versucht die Lobbyarbeit der Tabakindustrie gegen Vapes vorzugehen?
Da die Vapes nun einmal existieren und eine grosse Nachfrage existiert, kann die Tabakindustrie nicht viel mehr machen, als mit den Rahmenbedingungen zu arbeiten, die aktuell herrschen. In diesem Zusammenhang macht sie sich die Aussage, dass elektrische Zigaretten eine gesündere Alternative zur herkömmlichen Tabakzigarette sei, zu Nutzen. Denn wenn sie schon als Alternative zur Tabakzigarette auf dem Markt zur Verfügung steht, soll auch sie mit den Regulierungen und Gesetzen versehen werden, wie es bei der Tabakzigarette der Fall ist – das ist doch nur fair, oder?
In der Tat setzt sich die Lobbyarbeit der Tabakindustrie in zahlreichen Ländern dafür ein, dass sich auch die E-Zigaretten mit:
- Verboten
- Warnhinweisen
- Dem Verbot des öffentlichen Dampfens in bestimmten Gebieten
- Einer Erweiterung der Tabaksteuer, die auch E-Zigaretten und E-Liquids betreffen soll
- auseinandersetzen müssen.
Wenn sie schon einmal da sind, kaufe ich sie einfach auch!
Die Tabakindustrie muss sich damit abfinden, dass die E-Zigaretten nicht vom Markt verschwinden werden, sondern sich eher mit dem Gedanken anfreunden, dass der E-Zigaretten-Markt immer weiter wachsen wird.
Aus diesem Grund hat die Tabakindustrie bereits:
- Einige Hersteller von E-Zigaretten angekauft
- Eigene Verdampfer entwickelt
Auf diese Weise versucht sich die Tabakindustrie auf gewisse Weise, ihren „Feind“ zum „Freund“ zu machen und ebenfalls vom Boom der E-Zigaretten zu profitieren. Denn, was feststeht, ist der Umstand, dass Vapes mit ihrer Vielfalt, ihrer Technik und ihrer Auswahl eine wahre und ernst zu nehmende Herausforderung für die Tabakindustrie darstellen.